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Gedanken zur Tageslosung am 24.06.2020

Wie die Erde hervorbringt, was sprießt, so wird Gott der HERR Gerechtigkeit sprießen lassen und Ruhm vor allen Nationen.
Jesaja 61,11
Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.
Jakobus 3,18
Liebe Mitmenschen,
beim Durchstreifen unseres Gartens stelle ich fest: die Tomatenpflanzen, ganz prächtig gewachsen, haben wenig geblüht und gar keine Früchte. Die Obstbäume, beschnitten und mit Leimringen versehen gegen Schädlinge, haben ebenfalls kaum Blüten getragen und werden uns keine Ernte bescheren. Wie kommt das? Hobbygärtner und Menschen mit grünem Daumen haben schon auf Bodenbeschaffenheit, Trockenheit und fehlende Bienen getippt. Aber wie mag man das jetzt überprüfen?
Außerdem: Was da wächst, ist prächtig grün, trägt nur nichts aus.
Daran musste ich denken bei Losung und Lehrtext des heutigen Tages, in denen beiden es um das Säen und Ernten geht und um das, was die Früchte bewirken sollen.
Der Prophet Jesaja im 61. Kapitel verkündet eine wunderbare Zukunftsansage hinein in eine noch unklare Zeit der Rückkehr und des anstehenden Wiederaufbaus in Jerusalem.
Ab Vers 10 redet der Gesalbte, der Messias, der erwartete Retter. Er wurde von Gott bekleidet wie ein Bräutigam mit Kleidern der Gerechtigkeit und hat sich somit freudig und freiwillig für sein Werk ausstatten lassen. Das Werk wird ausgeführt werden und gelingen, so sicher wie der Samen in einem Garten sprosst. Auch in eine Situation der Stagnation, wo scheinbar nichts richtig vorwärts zu gehen scheint, wird Wachstum angekündigt und eine Frucht, welche erkennbar ist als Gerechtigkeit und Gnade Gottes.
Was also rauskommt, das ehrt den Gärtner und rühmt den Schöpfer.
Na, dann sieht´s ja bei uns im Garten gar nicht gut aus, denke ich.
Aber Jakobus 3.18 heißt ja: „Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.“ Das lässt mich ein wenig in die Gemeindesituation der damaligen Zeit hineinlugen. Da gab es unterschiedliche Meinungen und auch Streit über das, was klug und richtig ist. Und es wird uns gelehrt, dass – sofern Gott bei uns die Früchte der Gerechtigkeit gesät hat in Frieden, der Ertrag nicht Unfrieden sein soll. Wer in guter Absicht gesät hat, soll auch in guter Ansicht das wahrnehmen, was gekommen ist und friedlich annehmen. Es wird schon seinen Sinn haben und Gott wird wissen, warum es so bei mir ist.
In diesem Sinne kann ich jetzt auch meine ausgefallene Ernte annehmen….

Aus dem sommerlichen Garten grüßt Sie herzlich, Ihre / Eure Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning