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Wir haben wieder auf!!

Es sind acht Wochen vergangen, seit wir zum letzen Mal einen normalen Gottesdienst in unseren Kirchen gefeiert haben. Es es war schön mit Pfarrerin Stangenberg-Wingerning und Pfarrer Wenzel im virtuellen Raum und es war spannend, neue Formate auszuprobieren, und doch hat was gefehlt.

Heute war es wieder soweit – in unseren Kirchen (der Auferstehungskirche in Ostheim und der Versöhnungskirche in Rath-Heumar) wurde Gottesdienst gefeiert, wenn auch ein bißchen anders als vor Corona. Ohne Singen, dafür mit Abstand, Mundschutz und Händedesinfektion. Seltsam, aber viel besser als gar nicht! Und ist nicht das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch eine Form der Nächstenliebe? Wir tragen sie nicht zu unserem Schutz, sondern zum Schutz unserer Nächsten.

 

Sonntag Kantate

Heute ist Sonntag Kantate – ein Sonntag an dem die Kirchenmusik im Mittelpunkt des Gottesdienst gestellt wird. Gar nicht so leicht ohne Gemeindegesang, Chor und Orchester. Aber wir hatten Pfarrerin Stangenberg-Wingerning und unseren Kirchenmusiker Herrn Müsken, die uns mit hellem Gesang und schönem Orgelspiel durch den Gottesdienst geleitet haben. Und wir hatten uns, die wir uns im Sprechen von Kirchenliedern geübt haben. Ich habe für mich gelernt, dass DANKE mein Kopf, meine Stimme und mein Herz singen möchten, den Text “nur” zu sprechen ist wirklich schwer. LASST UNS MITEINANDER lässt sich aber wunderbar rhytmisch sprechen, und mit gemeinsamen Klatschen können besondere Textzeilen hervorgehoben werden.

                                          

 

Was ändert sich?

Es sind immer noch besondere Zeiten und die Corona/COVID-19-Pandemie wird uns verändern. Ob die Veränderung gut oder schlecht ist, lässt sich sich im Augenblick noch gar nicht sagen, denke ich persönlich. In jeder Krise steckt auch eine Chance. Es ist gut in diesem Moment innezuhalten, und sich zu vergewissern, was wirklich wichtig ist . In der  Predigt wurden wir daran erinnert, dass in der Bundeslade, die die Leviten in den neu erbauten Tempel brachten, “nur” die zwei Tafeln mit den 10 Geboten lagen (Predigttext: 2. Chronik 5, 2-5(6-11)12-14). Sie waren das wirklich Wichtige.

Persönliche Fürbitten

Die Fürbitten in meinem Herzen gelten Menschen, die in Senioren- und Pflegeheimen leben oder arbeiten oder dort ihre Angehörigen haben. Ihre Zeit ist gerade von Einsamkeit und Sorgen geprägt.  Die ambulate und stationäre Pflege ist seit langem am Limit, für die zusätzliche Bewältigung einer Pandemie gab und gibt es keine Reserven. Ich hoffe, dass die Gesellschaft aus dieser Krise mitnimmt, dass die Pflege der Menschen im letzten Lebensabschnitt würdiger und selbstbestimmter gestaltet werden muss.

Und sie gelten den Schulkindern. Viele gesellschaftliche Bereiche werden nun schrittweise wieder geöffnet, aber die Schulkinder dürfen bis zu den Sommerferien (und danach?) nur einmal pro Woche in die Schule gehen. Dürfen?? Eigentlich gibt es ja in Deutschland seit ca. 100 Jahren eine Allgemeine Schulpflicht, dass heißt, die Kinder müssen gehen und der Staat muss einen Schulbetrieb gewährleisten. Das Schulwesen in Deutschland ist seit Langem von Lehrer_Innenmangel und Unterfinanzierung geprägt. Auch hier gibt es keinerlei Reserven, die jetzt verfügbar wären. Ich hoffe, dass alle Kinder diese Zeit ohne Schaden und ohne Nachteile überstehen.

Tanja Fröhlig (Presbyterin)