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Worte zum Tag – Losung und Lehrtext zum Ostermontag 13.04.2020

Jakob zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes.
1. Mose 32,2
Der Engel sprach zu den Frauen: Geht eilends hin und sagt seinen Jüngern: Er ist auferstanden von den Toten. Und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen.
Mt 28,5.7
Losung und Lehrtext für den Ostermontag 2020 erzählen von Begegnungen. Engel Gottes und Menschen, die im Vertrauen auf Gott leben, kommen sich sehr nahe. Da gibt es keine „Abstandsempfehlungen“….
Jakob, der nach einer Zeit in der Fremde heimkehren will in das Land, das ihm vertraut ist, und zu den Menschen, die zu ihm / seiner Familie gehören, begegnet als ersten Engeln Gottes. Und es ist ihm wie ein Zeichen auf seinem Weg: „Hier ist Gottes Heerlager“, ruft er aus. Sie sind wohl einfach da, die Engel, ohne eine Botschaft, ein Wort. Jakob bekommt lediglich die Gewissheit, dass Gott auf dem Weg zur Begegnung mit seinem Bruder Esau, dem er großes Unrecht angetan hat, mit ihm ist. Dass er den Anblick der Engel als „Heer“ bezeichnet, deutet wohl darauf hin, dass er einen Kampf mit dem Bruder erwartet. Der Kampf sollte sich aber später, am Jabbok, zwischen Gott und ihm zutragen.
Begegnung ist nicht immer ohne Reibung, innere und äußere Auseinandersetzung, nicht immer schön. Wir erleben mit Mundschutz und Handschuhen oder in großem Bogen umeinander herschleichend, Begegnung gerade auch bisweilen als schwierig. Man ist misstrauisch geworden: Könnte mir der Begegnende Übles mitbringen (vielleicht gar den Virus…), oder könnte ich dem oder der anderen durch meine Begegnung schaden?
Nach Jesu Auferstehung, so erzählt es der Lehrtext, kommt es auch zu einer Begegnung von Mensch und Engel auf dem Weg. Erfüllt von Schrecken und Freude des leeren Grabes, scheinen die Frauen noch nicht recht zu wissen, wohin sie ihre Füße setzen sollen. Der Engel ermutigt sie, mit ihrer Botschaft von der Auferstehung den Jüngern gegenüberzutreten. Und die Füße derer, die gerade noch um Jesu Tod trauerten, sollen sich gemeinsam nach Galiläa richten, wo die Begegnung mit dem Auferstandenen selbst angekündigt wird. Auch eine schwierige Begegnung…. Würden die Jünger, immerhin Weggefährten und Vertraute Jesu, auf die einfachen Frauen hören? Sie nicht als hysterisch, leichtgläubig, unwissend davonjagen?
Wenn wir jetzt einander begegnen, in aller gebotenen Vorsicht, voller Ängste und Unglauben, dann sind wir doch auch miteinander auf einem Weg. Wir wünschen uns, dass das Leben wieder so wie vor der Pandemie sein kann und wissen doch: Es wird anders werden. Wir werden uns noch miteinander und mit uns selbst auseinandersetzen müssen, vielleicht auch mit Gott. Aber wir dürfen wissen: „Ich werde mit euch sein“.
Gott des Lebens, richte Du meine Füße aus und lass mich Wege gehen, die Begegnung ermöglichen, mit mir, mit anderen und mit Dir. AMEN
Für heute mit herzlichem Gruß, Ihre Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning