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R. Piesbergen © GemeindebriefDruckerei.de

Gedicht: Die Engel – Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein

Gedicht: Die Engel – Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein

In diesen Zeiten wünscht man sich, dass die ganze Engelschar vom Himmel oder sonst woher von Gott gesandt wird, um auf dieser Erde aktiv zu werden, Schutz zu geben und Dinge gerade zu biegen. Entscheidend wird aber sein, ob wir selbst zu Boten Gottes und eines menschlichen Miteinanders werden. Das finde ich ausgedrückt in einem Gedicht von Rudolf Otto Wiemer. (Pfarrer Dr. Gerhard Wenzel)

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Die Engel – Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein

(von Rudolf  Otto Wiemer)

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.
Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein,
oft sind sie alt und hässlich und klein,
die Engel.

Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand,
die Engel.
Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand,
oder er wohnt neben dir, Wand an Wand,
der Engel.

Dem Hungernden hat er das Brot gebracht,
der Engel.
Dem Kranken hat er das Bett gemacht,
und hört, wenn du ihn rufst, in der Nacht,
der Engel.

Er steht im Weg und er sagt: Nein,
der Engel.
Groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein –
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.