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Gedanken zur Tageslosung am 26.06.2020

Wohl denen, die das Gebot halten und tun immerdar recht!
Psalm 106,3
Die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
1.Johannes 2,17
Liebe Christenmenschen,
Der 106. Psalm fängt so positiv an: „Halleluja! Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.“(V.1) Doch im Anschluss wird mit denen des Volkes abgerechnet, die alles, was sie an Positivem erleben, nicht mehr mit Gottes Güte zusammendenken. Die sich vielmehr abwenden von Gottes großen Taten, wie sie im religiösen Erleben Israels bis heute gefeiert werden, und auch abwenden von Gottes Geboten. Jegliches Murren, die Unzufriedenheit und Verbitterung, unbedachte Worte, Abkehr vom Gott der Väter und Hinwendung zu dem, was billig und dienstbar erscheint, wird aufgezählt. Es ist ein großer Aufruf, sich Gott wieder zuzuwenden, ihn mitten ins (Er-)Leben zu holen. So ist die Losung „Wohl denen, die das Gebot halten und tun immerdar recht!“ zu verstehen, und der Psalm endet mit einem großen Lob, in das hoffentlich alle miteinstimmen: „Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit, und alles Volk spreche: Amen! Halleluja!“(V.48)
Die Hoffnung auf ein Wiederbesinnen auf Gott hat auch der Schreiber des 1. Johannesbriefs, und sie wird im Lehrtext zum Ausdruck gebracht: „Die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit“. Auch hier werden die Menschen der frühen Gemeinden ermahnt, nicht die leichten, gefälligen Wege im Leben zu beschreiten, nicht immer nach dem Lustprinzip zu entscheiden und das Vergnügen zu suchen, sondern sich auch eine gewisse Ernsthaftigkeit, Dankbarkeit und Verantwortlichkeit gegenüber dem eigenen Leben, dem Leben anderer und Gott zu erhalten.
Für mich sprechen diese beiden Texte auch in unsere Lebenswelt, die zu Zeiten der Covid-19-Pandemie immer noch anders und herausfordernd erfahren wird. Wenngleich sich Vieles zu normalisieren scheint, meine ich, dass Menschen sehr hautnah erfahren haben, was im Leben wirklich wichtig ist und Bestand hat: Nähe, Zuwendung, Kontakt, Dulden, Teilen, sich umeinander sorgen u.a.m. Nicht an ein unbestimmtes Schicksal zu glauben, sondern an einen Gott, der uns auch in den Tiefen unseres Lebens begleitet, gibt mir Hoffnung und so predigen wir auch in diesen Tagen.
Schön fand ich da das ausdrückliche Dankeschön von Abiturientinnen und Abiturienten und ihren Eltern, aber auch einigen Lehrerinnen und Lehrern, die einen gottesdienstlichen Abschluss zum Start in die „große Freiheit“ als wohltuend und stärkend erlebten – sowohl für den persönlichen Rückblick, aber auch für den Ausblick in die Zukunft. Es gibt sie noch, die Menschen die sich an den Geboten orientieren und nach dem Willen Gottes fragen. Halleluja!
Herzlich grüßt Ihre / Eure Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning