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Gedanken zur Tageslosung 01.05.2020

Ist denn die Hand des HERRN zu kurz?
4. Mose 11, 23
Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?
Mt 6, 28-29.31
Hunger und Durst. Hunger nach vernünftiger Kost für Leib und Seele. Durst nach Gemeinschaft, die sich wieder frei bewegen darf, sicher und fröhlich neue Wege gehen und Kontakte knüpfen kann.
Mh, liebe Gemeinde, man könnte meinen, ich beschreibe unsere Gemeinde in Zeiten von Corona.
Aber gemeint ist das Murren der Israeliten auf dem Weg ins gelobte Land, die Sehnsucht nach den Fleischtöpfen Ägyptens. Mose wendet sich an Gott und zweifelt an, dass dieser in der Lage ist, das Volk bei Laune zu halten und zum Ziel zu führen. „Ist denn die Hand des HERRN zu kurz“, werden die Israeliten sagen – so meint Mose. Das kann doch so nicht von Gott gewollt sein – uns könnte es doch besser gehen!
Wieder gestatte ich mir den Blick auf unsere derzeitige Situation: Wie gerne hätten wir am Sonntag bereits die Kirchen wieder geöffnet. Gottesdienst in gewohnter, vertrauter Form – wenn auch unter erheblichen Auflagen – gefeiert und Ihnen, die Sie vielleicht nach Gottes Wort hungern und nach Gemeinschaft und Austausch dürsten, in unseren Kirchen die Möglichkeit gegeben.
Aber – es gibt noch rechtliche Auflagen und medizinische Unwägbarkeiten ….. lieber nicht, sagen wir.
Und: „Ist denn die Hand des HERRN zu kurz“?
NEIN – wahrscheinlich nicht. Die reicht hinein bis in ihr Wohnzimmer, auf ihren Balkon, in ihre gute Stube, an den Küchentisch wo Sie vielleicht gerade dies lesen. Gott sucht Sie, sucht uns schon, und er findet uns.
Was kann nur die trüben Gedanken verscheuchen?

Da kommt der Lehrtext, ein Abschnitt „Vom Schätzesammeln und Sorgen“, gerade recht:
Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?
Mt 6, 28-29.31

Leichtigkeit. Trost. Gelassenheit. Demut. Hoffnung. Verbindung. Zufriedenheit.
Große Worte, sie alle stecken darin.
Und ein Text von Elena Mikhalkova passt gut dazu.
„Meine Großmutter hat mir mal diesen Tipp gegeben:
Wenn die Zeiten schwierig sind, gehe in ganz kleinen Schritten weiter. Tu, was du tun musst, aber tu es langsam.
Denk nicht an die Zukunft, oder was morgen passieren kann.
Reinige das Geschirr. Wisch den Staub ab. Schreibe einen Brief. Koche Suppe.
Siehst du das? Du gehst vorwärts, Schritt für Schritt.
Mach einen Schritt, und dann mach Pause. Ruh dich aus. Schätze dich selbst.
Mach den nächsten Schritt. Dann noch einen.
Du wirst es kaum merken, aber deine Schritte werden länger werden.
Bis es soweit ist, wo du wieder an die Zukunft denken kannst, ohne zu weinen.“

Dies hofft und wünscht Ihre Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning

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