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Gedanken zur Tageslosung, Dienstag 7. April 2020

Der HERR, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst.
Zefanja 3,15

Jesus sprach zu den Jüngern: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?
Markus 4,40

Angst und Furcht ist das große Thema des Menschen. Menschliche Existenzweise ohne Angst gibt es nicht. Menschen stoßen an ihre Grenzen – ganz verschiedenster Art (körperlich, gesundheitlich, im Umgang Miteinander, materiell, Tod und Abschied, etc.) Und diese Grenzerfahrungen lösen  immer wieder Ängste unterschiedlichster Art aus. Wenn einer sagt: “Ich habe Angst” ist das wohl eine der ehrlichsten Aussagen, die er als Mensch von sich machen kann. Er zeigt damit seine Verwundbarkeit. Der Dichter Erich Fried hat einmal gesagt: “Habe keinen Zweifel an dem, der Dir sagt, er habe Angst. Aber habe Angst vor dem, der dir sagt, er kenne keinen Zweifel.” Grundsätzlich ist die Angst unser Lebensbegleiter und jeder hat seine ganz eigenen unterschiedlichen Angstverarbeitungsstrategien entwickelt. Manchmal verstehen wir uns nur so schlecht, weil wir unsere Ängste auf unterschiedliche Weisen verarbeiten. Der eine versucht, sich Sicherheiten in seiner Angst zu verschaffen und geht dreimal ums Auto, um zu schauen, ob es auch abgeschlossen ist. Der andere geht mit seinen Ängsten so um, dass er sich von allem, was ihm zu eng wird (dazu können auch Sicherheiten gehören), am liebsten freischlägt oder flüchtet usw. usw. Im Alltag, im Umgang miteinander in der Partnerschaft und selbst im Umgang mit Corona können wir all diese unterschiedlichen Strategien wieder finden. Da die Angst das große Thema des Menschen ist, finden wir sie auch in der Bibel entsprechend wieder. Und es zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel, dass sie der Angst das Vertrauen gegenüber stellt, insbesondere das Vertrauen auf Gott. Dazu ermutigt der Prophet Zefanja durch seine auf Gott bezogene Zusage: Gott ist bei Dir im Unheil! Das ist kein Sicherheitsautomatismus, wohl aber der Verweis darauf, dass Gott an meiner Seite geht und ich mich bei ihm in Geborgenheit fallen lassen kann. Derselbe Gedanke spricht aus den Worten Jesu, der diese seinen Jüngern sagt, als sie wegen eines Sturmes in Seenot geraten und Jesus während des Sturmes zunächst schläft, aber dann von ihnen in Panik wachgerufen, reagiert und den Sturm stillt. Glauben ist nur ein anderes Wort für Vertrauen. Er fragt uns nach unserem Vertrauen. Und wir sollten diesen Frageimpuls aufnehmen. Soll ich mich nur von meinen Ängsten und Emotionen leiten lassen oder doch von meinem Vertrauen? In Zeiten des Unheils ist man in Politik und im persönlichen Bereich gut beraten auf das Vertrauen zu setzen und sich nicht von der Stimme der Ängste fremdbestimmen und irre machen zu lassen. (Pfarrer Dr. Gerhard Wenzel)