Gott, wir haben mit unsern Ohren gehört, unsre Väter haben’s uns erzählt, was du getan hast zu ihren Zeiten, vor alters.
Psalm 44,2
Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu.
Lukas 10,39
Liebe Christenmenschen,
nachdem am vergangenen Sonntag „Kantate“ das Singen im Focus stand, ist es am Montag unmittelbar danach interessanterweise das Hören. Losung und Lehrtext schenken dem Hören Aufmerksamkeit.
Zum Hören gesellt sich in beiden Texten das Erzählen. Es geht also nicht um den Gegensatz, welchen das Sprichwort beschreibt mit „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“.
Es geht um das Zuhören zur rechten Zeit.
Das Hören auf Gottes Wort ist gemeint. Es lebt vom Erzählen, vom Weitererzählen. Der Psalmist erinnert das Volk Gottes daran, sich auch in dunklen Stunden des Lebens daran zu erinnern, dass die Gnade Gottes auf der Seite der Gottesfürchtigen ist. Das immer wiederkehrende Erzählen von Gottes großen Taten und das immer neue Hören ist wichtig für das Leben der Gläubigen.
Im Lukasevangelium ist es erstaunlicherweise nicht die fleißige Martha, sondern ihre Schwester Maria, die sich – sorgsam hörend – Jesus zuwendet, sich ihm sogar zu Füßen setzt, um ja nichts zu verpassen, was aus seinem Munde kommt. Ein inniger Moment des Unterbrechens, sie vergisst alles um sich her. Dieser Moment wird entscheidend für alle im Hause, für die Jünger und auch für die Beziehung der Geschwister.
Aus dem Hören kommt Glauben, ein so tiefer Glauben, der sogar die Ängste vor dem Tod nimmt.
Ich weiß – es ist schwer, die Stimme Gottes zu hören und immer das Wesentliche in den Worten Jesu zu erkennen. Aber es lohnt sich – heute am Wochenanfang, dem betriebsamen Montag, einfach mal daran denken, hinzuhören. Gut.
Ihre/ Eure Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning