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Ein Gedicht zum Totensonntag/ Ewigkeitssonntag

Mit anderem Blick

Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub

Aber wohin geht das Leben?

Ist alles nur vergänglich` Laub?

Wie kann die Hoffnung grünen

inmitten meiner Dunkelheit,

wo vorher lebte Zweisamkeit?

Einsam und verloren,

klagen und kühmen –

ich such‘ das Leben,

das noch da war

gerade eben.

 

Ich seh es nicht, ich blick es nicht.

Und doch ist es da, ganz nah

bei Gott, der mir so fern erscheint

und von noch viel ferner mit mir weint;

der mir mit anderem Blick begegnet

und gibt, was kein andrer mir entgegnet:

das Leben und das Licht,

das neu wird unten und oben –

von dem ich nicht weiß,

wie, warum und wann.

Drum wag ich es, ihn zu loben.

                               Pfarrer Dr. Gerhard Wenzel