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Gedanken über das Friedenslicht vom 3. Advent 2023 in Ostheim

Die Geschichte vom Friedenslicht

Im Jahr 1986 entstand Österreichischen Rundfunk (ORF) die eine Idee, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa gezogen hat: Ein Licht aus Betlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden. Jedes Jahr entzündet ein Kind in Betlhehem das Friedenslicht. Von dort werden viele Lichter entzündet, die um die ganze Welt reisen. Seit 1993 wird – meistens zum 3. Advent – auch in Deutschland das Friedenslicht von den Pfadfindern verteilt, hier bei uns in Köln im Kölner Dom. Von dort haben wir es auch heute hier in unserer Kirche, gleich wird es hereingetragen.
Ein Licht aus Betlehem, da wo Jesus geboren wird, für die ganze Welt.  Wer hat eine Idee, was diese Geste, dieses Zeichen bedeuten könnte? …..

Das Friedenslicht ist Zeichen für Freundschaft, Gemeinschaft und Verständigung aller Völker. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes erinnern wir uns an die weihnachtliche Botschaft und an unseren Auftrag, den Frieden zu halten und zu bringen. (Natürlich ist das Friedenslicht kein magisches Zeichen, das den Frieden herbeizaubern kann).

FRIEDEN – wer weiß denn, wie Frieden in anderen Ländern und Sprachen heißt?  PEACE- PACE-SHALOM-SALAM-MIER-VREDE-PAX-Pokoj-Paz

In vielen Ländern gibt es gerade keinen Frieden. An welches Land denkst Du gerade ? …..

„Auf der Suche nach Frieden“, so lautet das diesjährige Motto der Aktion Friedenslicht. Denn in vielen Ländern ist kein Frieden. Auch und gerade in Israel und Palästina wird diesmal ein ganz anderes Weihnachtsfest gefeiert. Große Weihnachtsfeiern wurden abgesagt. Es gibt wenig oder gar keine Tannenbäume, kaum Lichter. Es soll leise gefeiert werden ohne laute Trommel- und Trompetenchöre, ruhige Gebete für den Frieden. Die Geburtstadt von Jesus, Bethehem, liegt in den autonomen Palästinensergebieten. Die Stadt ist nun abgeriegelt, keine Menschenmassen drängen sich durch die engen Gassen. Mitten in Bethlehem steht der Krippenplatz und die fünfschiffige Geburtskirche, der Tradition zufolge über jener Höhle errichtet, in der Jesus auf die Welt kam. Rundherum viele Läden und Händler, die normalerweise alles verkaufen, was mit Jesu Geburt zu tun hat – jetzt sind ihre Geschäfte geschlossen. Auch Restaurants und Hotels sind zu. Die wenigen Christen der Palästinenserstadt (in der mehrheitlich Muslime leben) feiern unter sich.

Der Prophet Jesaja war für die Menschen da, die vor langer Zeit auf Frieden und Veränderung gewartet haben. Er wusste von Gott, dass diese Veränderung kommen würde. Krieg, Angst, Leid, Zerstörung, Dunkelheit – muss Frieden, Trost, Hoffnung, Licht weichen. Das Licht kommt mit der Geburt eines Kindes, gefeiert wie ein König und doch geboren in einer unfriedlichen Situation bei einfachen Leuten ganz armselig liegt es in einer Futterkrippe.

LESUNG aus Jesaja 9,1-3,5.6
Das Volk, das in der Finsternis lebt, hat ein großes Licht gesehen. Es scheint hell über denen, die im düsteren Land wohnen. Gott, du lässt sie laut jubeln, du schenkst ihnen große Freude. Sie freuen sich vor dir, wie man sich bei der Ernte freut. Sie jubeln wie beim Verteilen der Beute. Zerbrochen hast du das drückende Joch, die Stange auf ihrer Schulter und den Schlagstock der Peiniger.  …  Denn uns wurde ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt worden. Ihm wurde die Königsherrschaft übertragen. Er trägt die Namen: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedefürst. Seine Herrschaft ist groß und bringt Frieden ohne Ende.

Die Botschaft des Jesaja ist: Was wir nicht vermuten, was ganz klein scheint, wird groß. Gottes Liebe kann unsere Welt durchstrahlen, sein kleines Licht wird für uns alle das Leben hellmachen.

Und ich möchte die am Sitz der Vereinten Nationen angesiedelte Organisation “Religionen für den Frieden” zitieren, bei der es heißt: “Wir halten daran fest, dass Frieden im Heiligen Land möglich ist. Dass dieses Land Heimat für zwei Völker und drei Religionen sein kann. Niemand sollte in Angst leben oder um seiner Sicherheit willen fliehen müssen: Frieden und Sicherheit sind grundlegende Menschenrechte, die allen zustehen.”

Gedicht zum Friedenslicht:
In Bethlehem entzündet, gereicht von Kinderhand,
beginnt es seine Reise und zieht von Land zu Land.
Es trägt die Weihnachtsbotschaft hinaus in alle Welt,
wo sie als Hoffnungsschimmer in Menschenherzen fällt.
Das Friedenslicht beschwört uns: Nehmt euren Auftrag an!
Begegnet euch in Freundschaft, dass Frieden werden kann.
Ob Muslim, Jude oder Christ ist hier nicht von Belang.
Zeigt euren guten Willen und zieht an einem Strang.
Es zählt nicht Rang, noch Herkunft, nicht Ruhm und auch nicht Geld,
was zählt ist unser Einsatz für Eintracht in der Welt.
Das Licht zieht weite Kreise, es wirbt für Einigkeit.
Wenn Menschen sich verbünden,
ist Frieden nicht mehr weit.

Oder wie es vor vielen hundert Jahren wohl mal ein Mönch aufgeschrieben hat, der Franziskus hieß, gibt es ein berühmtes Friedensgebet, das erstmals im ersten Weltkrieg verteilt und öffentlich gebetet wurde:

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Wir möchten euch heute auch ein Licht schenken, ein ganz besonderes: Das Licht aus Betlehem. Jede/r wird nun dieses Licht bekommen. Dazu machen wir die Lichter in der Kirche mal aus…….. damit wir das besondere Licht besser sehen können…..

Ja, nehmt es an und nehmt es mit! Tragt in die Welt hinaus das Friedenslicht aus Betlehem. Gebt es weiter und bringt allen die frohe Botschaft: Bald wird Jesus geboren, das Licht für die Welt. AMEN