Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene.
Jesaja 42,16
Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Lukas 1,78-79
Liebe Christenmenschen,
heute am 06. Mai hängen wir wieder an den Radios und Fernsehapparaten und im Internet, um zu erfahren, welche nächsten Schritte einerseits in Richtung Lockerung und Rückkehr zur Normalität gegangen werden, und andererseits, um zu erfahren, welche Fortschritte es in der Behandlung und Bekämpfung des Coronavirus gibt.
Wir sehnen uns nach Licht im Dunkel, Klarheit innerhalb so vieler verschiedener Meinungen, und auch nach innerer Ruhe, weil es ja doch recht aufgewühlt in uns ist und – zumindest höre ich das – sich sehr viele Menschen Gedanken über die Zukunft machen.
Und wenn wir dann heute wieder mehr erfahren darüber, wie wir leben können, dann atmen wir ein Stück weit auf, und staunen vielleicht doch darüber, dass wir nicht sofort alles nutzen, was wir denn dürfen. Wir haben ganz sicher gelernt, Einiges auch infrage zu stellen und anders zu leben.
Auch die Finsternis, das Nichtwissen, der „Schatten des Todes“, hat uns nicht aus der Bahn geworfen und ganz von unserem Lebensweg abgebracht. Ich musste aushalten lernen, dass dunkle und unklare Situationen zum Leben dazugehören. Da sind wir ja im Moment alle ganz schön geduldig…..
Das ist für mich gut zu wissen, wenn ich in Losung und Lehrtext heute erfahre, dass Gott auch in den Finsternissen des Lebens da ist, und mir Stück für Stück die Augen öffnet. Vielleicht gibt er mir ja so viel „Erleuchtung“, dass ich vielleicht nicht die nächsten 5 Jahre klar vor Augen habe, aber die nächsten Wochen gut vorangehen kann. Gott ist barmherzig, so erfahre ich, und noch stärker: Durch seine „herzliche Barmherzigkeit“ kündet er uns eine Heilszeit an, ein Licht im Dunkel unserer Tage, eine Richtung, wohin unsere Füße laufen können, und er schenkt Frieden.
Das macht mich ruhig. Und ich gestehe – ich habe heute noch gar keine Nachrichten und Meldungen verfolgt. Ich gehe auch so vorwärts, in kleinen Schritten.
Wunderbar.
Dasselbe wünscht Ihnen von Herzen
Ihre Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning