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Gedanken zur Tageslosung am 08.05.2020

HERR, lass mir deine Barmherzigkeit widerfahren, dass ich lebe.
Psalm 119,77
Die Schwiegermutter Simons aber lag darnieder und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie Jesus von ihr. Und er trat zu ihr, ergriff sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie.
Markus 1,30-31

Endlich. Der erste „Corona-Fall“ – schon in der Bibel?
Die Schwiegermutter des Simon, einer von zwei Brüdern aus Bethsaida am See Genezareth, die in Kafarnaum in einem eigenen Haus wohnten, ist krank. Das Brüderpaar Simon und Andreas gehörte zu den ersten Jüngern, die sich der erstaunliche Lehrer und Heiland Jesus von Nazareth in Galiläa suchte. Sie hatten erlebt, wie toll Jesus predigen und sich im Kreis der Synagogengelehrten bewegen konnte, und sie hatten auch schon erlebt, dass er in der Synagoge einen offenbar geistig verwirrten Mann heilte. Jesus konnte Krankheiten und Mächten, die Leben bedrohen, etwas entgegenhalten und ihnen Einhalt gebieten. Doch nun betrifft es die „frischgebackenen“ Jünger persönlich. Simon, später Petrus genannt, wird jung verheiratet gewesen sein. Frau und Schwiegermutter lebten mit ihm unter einem Dach. Die Tatsache, dass er sein Fischerei-Gewerbe vernachlässigen würde, um diesem Jesus nachzufolgen, kann so eine junge Ehefrau und ihre Mutter nicht glücklich gemacht haben.
Die Schwiegermutter, so erfahren wir, lag mit hohem Fieber danieder.
Simon und Andreas erzählten Jesus von ihr, und Jesus, so heißt es, „ergriff sie bei der Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie“. Jesus spricht nicht, er fordert nichts, er ist nicht überfordert – er hält die Hand der Kranken, was offenbar Heilung bewirkt. Und eine enorme Wirkung hat – denn auf diese eine Kranke, folgend viele, weil sich die Kunde von Jesu Kräften wie ein Lauffeuer verbreitet.
Vielleicht haben Sie es gehört, liebe Christenmenschen – unter Sicherheitsauflagen sind inzwischen Besuche bei Kranken und Sterbenden, sowie Alten in den Heimen und Krankenhäusern wieder möglich.
So manche Hand eines oder einer Kranken wird hoffentlich bald wieder gehalten und gedrückt.
Ich würde mir sehr wünschen, dass das für die Gesundung der Einsamen und Isolierten Wunder bewirkt. Wahrscheinlich geht von unserem menschlichen Beistand keine fiebersenkende Wirkung aus – denn ich traue Jesus noch eine andere Kraft zu, die sich in seinen Berührungen bei den Kranken seiner Zeit verwirklicht hat. Aber es ist ein guter und wichtiger Schritt.
„Herr, lass mir deine Barmherzigkeit wiederfahren, dass ich lebe.“. AMEN

Dies hofft und wünscht Ihre Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning