Gedanken zu den Worten zum Tag Montag 30.03.2020

Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme? Jeremia 8.4
Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6,37

Der Prophet Jeremia ist nicht dafür bekannt, dass er ein Blatt vor den Mund nimmt. Er kritisiert das Verhalten der Menschen, der Leitenden und Regierenden, der Priester und Gläubigen: Es gehe nicht gerecht zu, die Menschen liefen falschen Vorbildern (und Götzen) hinterher, Regeln von Anstand und Ehre seien außer Kraft und die Gebete falsch und voller Hohn.
Als Jeremia zu dem Schluss kommt „Alle sind verblendet“, da schaltet sich Gott, der HERR über Israel ein, und macht eine Tür auf: Die Tür, die den Weg zur Umkehr öffnet. Gott traut den Menschen zu, dass sie ihr Tun und ihr Denken überprüfen und zu einem anderen Leben und Handeln kommen.
Das lese ich gern in diesen Tagen. Habe ich doch die klitzekleine Hoffnung, dass die derzeitige Situation, die Sorgen, die Einschränkungen, der Verzicht und die wirtschaftlichen Veränderungen zu irgendetwas gut sind. Ich erlebe: Menschen überdenken ihr inneres und äußeres Leben. Solidarität und Menschlichkeit blühen auf. Hoffentlich kommt auch Glaube und Hoffnung hinzu (auch wenn wir nicht Gründonnerstag und Karfreitag feiern können). So lasse ich es mir von Jesus selbst gerne nochmal zusprechen: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“.

Ihre Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning