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Gedanken zur Tageslosung 22.06.2020

Du krönst das Jahr mit deinem Gut.
Psalm 65,12
Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts.
Jakobus 1,17

Liebe Christenmenschen,
am 20. Juni war „Mittsommer“ oder die Sonnenwende. Das Ereignis wird definiert als der Zeitpunkt, zu dem die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis steht. An diesem Tag gab es viel Licht (obwohl sich der früheste Sonnenaufgang sogar noch ein paar Tage vorher ereignete), das Wetter war wunderbar. Es ist Sommer, und trotz der noch immer bedrohlichen Nähe und nicht ausgestandener Folgen der Covid-19-Pandemie haben wir unsere Freude daran, unsere Zehen wieder in offenen Sandalen spielen zu lassen, im Garten zu grillen, ein Eis zu essen und den Gesang der Vögel am Morgen durchs offene Fenster zu genießen. Die Sonne tut uns (in Maßen) gut und hebt die Laune. Wenn uns dieses Jahr wenig geschenkt worden ist – an Sonnenschein und blauem Himmel hat es jedenfalls nicht gemangelt. Wir genießen Spargel, Erdbeeren, sogar schon Kirschen und Pfirsiche, das schmeckt wunderbar.
Daran muss ich denken, wenn ich die Losung aus dem 65. Psalm der Bibel lese: „Du krönst das Jahr mit deinem Gut, und deine Spuren triefen von Segen.“ So geht der Vers weiter, und ich spüre, wie ernst es dem Beter damit ist, all das wunderbar Erlebte und den Dank zu verknüpfen mit Gottes segensreichem Handeln.
Das tut auch der Jakobusbrief: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts“. Unweigerlich muss ich dabei an das Erntedanklied und seinen Refrain denken: „Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm dankt, drum dankt ihm dankt, und hofft auf ihn“ (EG 508, Wir pflügen und wir streuen). Dabei steht unser Lehrtext mitten in einer sehr ernsten Unterweisung von Gläubigen darin, nicht abzufallen, standhaft zu bleiben, sich nicht von Trugbildern leiten zu lassen und seine Gefühle zu beherrschen. Gott wird beschrieben wie ein gütiger und weiser Gärtner, der nicht nur in seiner Schöpfung wunderbar für uns gepflanzt hat, so dass wir jetzt ernten können, sondern auch seine Gnade und Freundlichkeit in uns gepflanzt hat. Wir können in seinem Licht sein und bleiben, daran sind sich der Psalm und der Lehrtext einig.
Das würde ich vielen Menschen gerne sagen, die das Gefühl haben, sie seine so von allem abgeschnitten, ihnen würde soviel entgehen und die Zukunft sehe ganz düster aus. „Genießt diese lichtvollen Tage im Jahr“ möchte ich ihnen zurufen. Und: „Speichert das Licht, den Sommerduft, die Freundlichkeit die euch widerfährt. Dunkle Herbst- und Wintertage kommen noch genug.“
In diesem Sinne einen guten Wochenanfang der letzten Schulwoche vor den NRW-Sommerferien!
Ihre / Eure Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning