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Predigt über den Apostel Thomas vom 10.07.22

Predigt zum Apostel Thomas mit Joh. 20,24-31

Die Gnade Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen

Liebe Gemeinde!
Heute sprechen wir also über Thomas.
Ich habe einen Zuhause, und ich gehe davon aus, Sie kennen mindestens einen: Einen, der Thomas heißt. Richtig?
Thomas – der einzige Name, der keine weibliche Schwesterform hat. Tommasina soll es geben (zB in Italien), aber nicht üblich sein, wie z.B. Martin und Martina.
Vielleicht hängt das damit zusammen, dass Thomas ursprünglich gar kein Name ist.
Das Wort Thomas leitet leitet sich aus dem Aramäischen „Ta’am“ oder hebräisch „Te´oma“ ab, was so viel wie „gepaart“ oder „Zwilling“ bedeutet, in der griechischen Übersetzung „Didymos“. Es ist also ein Beiname, wie Karl der Große gibt bzw. gab es eben auch: Karl, der Zwilling.
Nur dass unser Zwilling kein Karl ist, genaugenommen weiß die Forschung nicht einmal, wie genau er heißt und wessen Zwilling er ist. Aus einer syrisch-christliche Überlieferung will man ihn als „Judas Thomas“ oder gar „Didymos Judas Thomas“ kennen. Was wiederum Spekulationen darüber aufwirft, ob es Judas, einer der Brüder Jesu (nach Markus 6,3) ist und somit möglicherweise ein Zwillingsbruder von Jesus, oder möglicherweise auch der Zwilling eines der anderen Jünger Jesu.
Genau wissen wir nur, dass Thomas von allen Evangelisten und in der Apostelgeschichte erwähnt wird und somit sicher ein Begleiter Jesu zu Lebzeiten war. Und in dieser Zeit eben „Thomas“ hieß. Bis zur Berufung durch Jesus war er Fischer, wie die übrigen Apostel hatte er alles aufgegeben und war Jesus nachgefolgt, etwa drei Jahre lang.
Eben dieser Thomas hatte am 3. Juli seinen Gedenktag. Somit erinnere ich heute an ihn, wobei: Die Festlegung des Thomastages auf den 3. Juli gilt im römisch-katholischen Generalkalender, da zu diesem Tag die angeblichen Reliquien des Apostels nach Edessa erfolgt sein soll. Auch der 21. Dezember, der Tag mit der längsten Nacht des Jahres, gilt eigentlich als Thomastag.
Thomas: Ein sehr verbreiteter Name im Deutschland der 50ziger, 60ziger und 70ziger Jahre – und eine unterschätzte Figur im Reigen der biblischen Gestalten.
Wir kennen ihn landläufig als den “ungläubigen Thomas”, diesen Jünger der im entscheidenden Moment nicht dabei ist, der zu spät kommt, der zweifelt und infragestellt.
So kann mein Thomas, mein Mann Thomas, noch davon berichten, dass er in der Schule im Religionsunterricht ausgelacht und als „ungläubiger Thomas“ verhöhnt wurde.
Aber was wäre der Glaube wert, wenn es nicht auch den Zweifel gäbe? Und ist unser Thomas wirklich ein Ungläubiger, oder einfach nur einer, der der Evidenz strebt, vielleicht ein nach Wissen fragender Wissenschaftler?
Für mich ist Thomas, dieser Mann mit dem Namen Zwilling, ein Zwilling von mir und allen, die den Dingen auf den Grund gehen, die verstehen und es genau wissen wollen.
Im katholischen Heiligenkalender gilt er als der Schutzherr der Bauleute und der Architekten und wird z.B. mit einem Winkelmesser dargestellt. Ein Heiliger derer, die sich auf physikalische Gesetze verlassen und deren Statik halten muss – wenn möglich über hunderte von Jahren. Manche sagen: Thomas ist zugleich der Heilige der Religionsgelehrten, der Theologinnen und Theologen. Vielleicht, um die Theologie im Kanon der Wissenschaften zu belassen, wo es nicht nur um Glaubensdinge geht, sondern der Zweifel, die kritische Nachfrage und wissenschaftliche Erkenntnis im Kanon anderer Wissenschaften gepflegt wird.
Jedenfalls ist er den Autoren unserer Evangelien bekannt und bewusst, dass es nicht einfach war von Anfang an, an Jesus Christus zu glauben, den man lebendig bei sich hatte und der den Tod überlebt hat.

Wir haben in der Lesung die Geschichte von Thomas und Jesus gehört, wie Johannes sie aufgeschrieben hat.
Wie ist es zu dieser Begegnung von Jesus und Thomas gekommen, deren klingendsten Satz: „Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben“ uns allen geläufig ist?
Zuvor heißt es bei Johannes:
„Am Abend des ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren (…), kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen…….Thomas aber, einer der Zwölf, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.“

Ja, wo war er denn eigentlich? Warum hatte ihn Kreuz und Auferstehung denn von den anderen Jüngern getrennt?
Johannes erzählt, dass gerade das Thema Leben und Tod zwischen Jesus und Thomas immer eine große Rolle gespielt hat. In Joh. 11 ist Thomas sofort bereit, auch unter den größten gefahren, mit Jesus nach Judäa zu gehen, als Jesus Lazarus, dessen Todesnachricht angekommen war, aufzusuchen. Und als Jesus den Jüngern von seinem bevorstehenden Weggang und Tod kündete, da fragte Thomas als Einziger nach, was Jesus denn damit meinte und wohin er gehen würde und wie die Jünger ihm denn folgen könnten (Joh. 14).
Während die Mehrzahl der Jünger nach der Auferstehung dann in Erwartung dessen, was nun passieren würde, zusammenblieb, war Thomas nicht dabei.
Vielleicht wollte er allein sein, seine Gedanken und seinen Lebensplan ordnen oder glaubte so fest an eine Wiederbegegnung mit Jesus, dass er sie ganz für sich alleine haben wollte.
Aber dazu kam es nicht – die anderen Jünger berichteten ihm von der Erscheinung des Auferstandenen unter ihnen.
Und wie reagiert Thomas da? „Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben.“
Als Mutter und Pädagogin würde ich im ersten Moment sagen: Thomas ist bockig oder trotzig. „Pah“, könnte er gesagt haben, „ das soll alles gewesen sein, mehr hat der HERR von sich nicht gezeigt?“ Oder auch: „Ihr könnt mir ja viel erzählen?“
Sehr menschlich wird mir Thomas da. Und auch die Deutung, dass an dieser Stelle das bohrende Fragen der nachösterlichen Generation, der „nicht mehr Zeitzeugen“ sich abbildet, und Thomas der Repräsentant für die wird, die eben glauben müssen ohne je gesehen zu haben, gefällt mir.

Der Apostel genannt Thomas ist der Zwilling jedes modern denkenden Menschen, der es vorzieht nicht zu glauben, was er nicht sieht, sondern glaubt, was er oder sie sehen und erfassen kann. Thomas der Heilige für alle, die den Zweifel für eine gute und starke Kraft halten, ja im Zweifel den Zwilling des Glaubens sehen.
Glauben heißt nicht wissen, sagt der Volksmund. Und das stimmt, wir müssen eingestehen, dass wir über die Entstehung der christlichen Religion und ihrer Texte zwar viel wissen, dass wir aber dieses Zentrum, diese Begegnung der Jünger und Jüngerinnen mit dem Auferstandenen nicht beweisen können. Wir Nachgeborenen, die wir der Zwilling all derer sind, die sich auf die Berichte und Erzählungen anderer berufen müssen.
Der Theologe Klaus Wengst meint: Der Evangelist Johannes bringe eben die Fragen und den Zweifel zur Sprache, dem er bereits in seiner nachösterlichen Gemeinde und ihrem Umfeld begegnet.
Es kommt zur Begegnung von Thomas und Jesus. Und – ist es ihnen schon mal aufgefallen: Jesus spricht gegenüber Thomas verschiedene Aufforderungen aus, u.a. seine Wundmale zu berühren. Der Evangelist berichtet aber gar nicht, dass Thomas dieser Aufforderung auch nachgekommen ist, nichts davon was er berührt hat oder wie nahe er mit der Nasenspitze herangekommen ist.
Der schon genannte Theologe Wengst vermutet, dass der Evangelist Johannes aus der Erfahrung mit Menschen spricht, welche meinen, der Glaube an den Auferstandenen sei ohne den Glauben an den Leidenden zu haben (sog. „Doketen“).
Wer sich Jesus als seinem auferstandenen HERRN anvertraut, der muss ganz genau mitfühlen, hinsehen, mitleiden mit Jesus, damit er bzw. sie dann auch über den Tod am Ende triumphieren darf.

Genau diesen Moment will der große Maler Caravaggio in seinem um 1600 entstandenen Gemälde „Der ungläubige Thomas“ aber festhalten.
Das Bild finden Sie auf ihrem Bildblatt über dem gedruckten Text. Hier ist es wirklich Jesus, der mit seiner Hand die Hand des Thomas ergreift und führt, um ihn an seinen Wundmalen teilhaben zu lassen. Hier ist das Zentrum des Bildes, auch das Kraftzentrum.
Im Deutschen ist „Finger in die Wunde legen“ zur Redewendung geworden. Einer, der den Finger in die Wunde legt, der fragt kritisch nach, die meldet Zweifel an der Darstellung einer Sache an, hinterfragt scheinbare Gewissheiten. Eine, die den Finger in die Wunde legt, stört die Sicheren.
Der Auferstandene entblößt bereitwillig seinen Oberkörper. Er ist an seinen Wunden erkennbar, nicht an seinem Ansehen, seiner Stellung, seinem Gefolge, seinen Reden. Thomas begreift, dass Gott ein Verwundeter ist, Auferstehung ist auch keine Wiederherstellungsmaßnahme des vorherigen Zustands, sondern dieser Gott des Thomas zeigt uns, dass wir uns an unseren Wunden erkennen werden.

Bei Caravaggio ist Jesus zutiefst menschlich, ohne Heiligenschein oder irgendeine Verklärtheit dargestellt, und die insgesamt drei abgebildeten Jünger wirken wir Wissenschaftler, die gerade medizinische Forschung betreiben.
Ob Thomas in dieser oder ähnlicher Weise Jesus überhaupt berührt hat? Wir wissen es aus den Worten des Johannesevangeliums nicht.
Dort heißt es: „Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!“
Der Evangelist lässt Thomas mit einem Glaubensbekenntnis reagieren.
Mit einem Bekenntnis, wie wir es noch heute sprechen, ohne dass wir Jesus je leibhaftig gesehen hätten.
Das Wort hat letztlich die Kraft, zu überzeugen, – schließlich hat Johannes sein Evangelium auch mit dem Wort, dem Logos Gottes, begonnen.
Ein Glaubensbekenntnis am ersten Wochentag, also am Sonntag – ausgesprochen von den Gläubigen, auch wenn die Gläubigen bis heute keine Finger mehr in diese Wunden legen können, bedeutet: Die Gegenwart des auferstandenen Christus kann im Gottesdienst der Gemeinde, in Zusammenkünften und gebeten erfahren werden.

Was mich persönlich in dieser Geschichte sehr berührt, ist das Verhalten der anderen Jünger – derer, die gesehen und geglaubt haben.
Sie stoßen den zu spät gekommenen, den hinterfragenden und beinah drohenden Thomas aufgrund seines Zweifels nicht aus, und sie versuchen auch nicht, Thomas mit vollem Bekehrungseifer zu bedrängen, genau so wie sie selbst zu glauben.
Und sie behalten ihn, so wie er ist, trotzdem in ihrer Gemeinschaft.

Das könnte auch ein Vorbild für eine christliche Gemeinde sein, dass andersdenkende, Kritiker, Hinterfragende oder sich anders äußernde mit ihren Fragen, Gedanken und Zweifeln dazugehören und nicht ausgeschlossen werden, und dass es nicht eine einzige richtige Weise gibt, Jesus als den auferstandenen HERRN anzuerkennen und anzunehmen!

Daher möchte ich Ihren Blick auf ein zweites Bild lenken. Ebenfalls auf ihrem Bildblatt befindet sich die Abbildung einer gut einen Meter großen Statue aus Nussholz von Ernst Barlach mit dem Titel „Das Wiedersehen“, die er 1926 geschaffen hat. Mit dieser habe ich schon mehrfach gearbeitet, sie aber mit einer ganz anderen biblischen Geschichte in Verbindung gebracht – können Sie sich denken, welche? (Verlorener Sohn)

Immer dachte ich – es ist der liebende Vater, der seinen hilfs und schutzbedürftigen Sohn milde anschaut und ihn mit offenen Armen empfängt.
Aber die Gruppe heißt mit anderem Titel auch „Jesus und Thomas“. Hier nähert sich der auferstandene Christus Thomas nicht mit seinen Wundmalen. Es geht mehr um das Erkennen des Totgeglaubten, um einen Augenblick höchster dramatischer Spannung, den eigentlichen Moment der Überwindung des Zweifels.
Jesus nimmt Thomas aber genau so auf, wie er zu ihm kommt, er wird ihn als Jünger erhalten. Das sagen die Hände, die die beiden verbinden. Es ist eine tastende Geste, die den Glauben als Suchen, als noch nicht vollendet versteht.

Ich zitiere noch einmal den Theologen Klaus Wengst: „In Gestalt des Schülers Thomas, die in dieser Geschichte im Mittelpunkt steht, gibt Jesus dem Zweifel Raum und macht deutlich, wer allein den Zweifel überwinden kann, nämlich Jesus selbst“

Bleibt zum Schluss, zu sagen, was denn eigentlich aus dem Apostel Thomas geworden ist. Manche sagen, er wie zu einem der eifrigsten Missionare der jungen Kirche geworden, habe in Westindien die später als Thomaschristen bekannten christlichen Gemeinden geschaffen. Er segelte nach Indien und landete 52 n. Chr. in Kerala. Der Apostel bekehrte mehrere Brahmanenfamilien, von denen ein großer Teil der heutigen Christen abstammt, und gründete sieben Kirchen. Er wurde nicht nur zu einem Apostel Indiens, sondern auch Syriens, Iraks und Armeniens.
Später ging der Apostel Thomas an die östliche Küste, wo er ebenfalls Menschen bekehrte, und starb schließlich auf dem kleinen Berg in Mylapore, heute ein Vorort von Chennai (Madras). Der heilige Thomas starb den Märtyrertod durch einen fanatischen Hindu, der den Apostel während eines Gebetes mit einer Lanze durchbohrte.
Der Heilige Apostel Thomas genoss eine große Verehrung in Edessa in der heutigen Südtürkei seit den ersten Jahrhunderten des Christentums. In einer dreischiffigen Kirche bewahrte man die Gebeine des Apostels Thomas auf, die eben am 3. Juli Ende des zweiten Jahrhunderts von Indien nach Edessa gebracht worden sein sollen.
Heute sollen seine Gebeine in der Kathedrale von St. Thomas Kirche in Ortona, Italien, ruhen, bis auf seine rechte Hand (die Viele taufte), die in Kerala verblieben sein soll.
[Anmerkung: Dies kann ich zwar so wiedergeben, aber spielt für meinen Glauben und die Theologie meines Dienstes als ev. Pfarrerin keine Rolle, liegt also mehr im Bereich des Spekulativen]
Thomas wurde mehr als jeder andere Apostel legendär ausgestaltet und lebt in einer weitreichenden außerkanonischen Tradition mit eigenständigem Profil weiter. Es gibt verschiedene apokryphe, also nicht zum Neuen Testament gehörende Schriften, die mit seinem Namen verknüpft sind. Dazu gehören beispielsweise ein Kindheitsevangelium, die Thomasakten, und eine Thomasapokalypse.

Zuletzt möchte ich den Blick noch einmal auf die Skulptur Ernst Barlachs lenken: Schaue ich nur auf Thomas sehe ich einen Menschen mit leeren Händen, der Halt sucht, der greifen und begreifen will – und dabei ins Leere fasst. Das erinnert mich an die Liedzeile: “Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt? Ich möchte glauben, komm du mir entgegen.” Aus dem Lied EG 382, welches wir gleich singen werden.
Wir befinden uns in einer Zeit, in der wir Vieles nicht mehr glauben und Vielem nicht mehr vertrauen können. Wir sind zu Skeptikern und Zweiflerinnen geworden, in der Friedensethik und Politik, in der medizinischen Wissenschaft und Gesetzgebung, und auch in der Kirche.
Der Theologe Fulbert Steffensky beschreibt seinen Glauben im hohen Alter so, dass sich in ihm wirklich vieles gewandelt hat und er über Gott im Laufe seines Lebens, der Wissenschaft und Praxis mehr verlernt als gelernt hat. Ihn trägt aber die Gewissheit, dass Gott da ist und auch mit seinem Unglauben leben kann. Einer, der uns so sanft unter die erhobenen Arme des Zweifels greift, wie Jesus in der Barlach-Statue. Wenn Gewissheiten sich auflösen, ist die einzige Hoffnung, dass da einer ist, der Gewissheit geben kann, und wir eines Tages alle bekennen können „Mein Herr und mein Gott.“.

AMEN
Und der Friede Gottes, der größer ist als all unser Denken und begreifen, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus unserem Herrn. AMEN

Meditation
Thomas, der Brückenbauer
Wer heute zum Glauben findet,
kann Jesus nicht selbst sehen.
Die Gestalt des Thomas
ist eine Brücke für alle,
die nicht sehen können
und doch glauben wollen.
Thomas will erkennen,
dass er, der auferweckt wurde,
der Gekreuzigte ist.
Und seine Skepsis hilft:
Thomas hält beides zusammen:
Zweifel und Glaube,
Kreuzigung und Auferweckung,
Menschheit und Gottheit.
Sein Zweifel
baut Brücken:
auch uns!
Dorothee Sandherr-Klemp

Lied von P. Gerloff über den Apostel Thomas
Sucht – er wird sich zeigen!
Klopft – er lässt euch ein!
Fragt – er wird nicht schweigen!
Ihr dürft Jünger sein.
1
Sehen, hören, riechen, schmecken,
tasten und begreifen,
in der Welt den Herrn entdecken:
so kann Glaube reifen.
Sucht – er wird sich zeigen!
Klopft – er lässt euch ein!
Fragt – er wird nicht schweigen!
Ihr dürft Jünger sein.
2
Thomas, mach uns Mut zum Fragen,
Mut, mit Haut und Haaren,
nicht allein vom Hörensagen
Christus zu erfahren.
Sucht – er wird sich zeigen!
Klopft – er lässt euch ein!
Fragt – er wird nicht schweigen!
Ihr dürft Jünger sein.
3
Thomas, mach uns Mut zum Finden,
Mut, uns tief zu beugen,
wenn er kommt, mit seinen Gründen
uns zu überzeugen.
Sucht – er wird sich zeigen!
Klopft – er lässt euch ein!
Fragt – er wird nicht schweigen!
Ihr dürft Jünger sein.
4
Thomas, mach uns Mut zum Leiden,
Mut zu Jesu Wunden.
Nur wenn wir das Kreuz nicht meiden,
können wir gesunden.
Sucht – er wird sich zeigen!
Klopft – er lässt euch ein!
Fragt – er wird nicht schweigen!
Ihr dürft Jünger sein.
5
Thomas, mach auch uns zu Boten,
die mit Christus leben,
dass wir den lebendig Toten
neue Hoffnung geben.
Sucht – er wird sich zeigen!
Klopft – er lässt euch ein!
Fragt – er wird nicht schweigen!
Ihr dürft Jünger sein.