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Gedanken zur Tageslosung am 10.06.2020

Das Mehl im Krug ging nicht aus, und der Ölkrug wurde nicht leer, nach dem Wort des HERRN, das dieser durch Elia gesprochen hatte.
1.Könige 17,16
Jesus nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie sie ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. Und sie aßen alle und wurden satt.
Markus 6,41-42
Liebe Christenmenschen,
können Sie sich noch an die Anfangszeit der Covid19-Pandemie erinnern? Es kam zu Hamsterkäufen. Die Sorge, nicht genug zu essen und zu trinken daheim zu haben, trieb die Menschen um. Auch wenn es völlig unbegründet war: Es entstand eine große Angst davor, das folgende erfahren zu müssen: Ich habe Hunger oder Appetit auf etwas, das ich gerade nicht zur Verfügung habe. Können wir überhaupt noch Mangel aushalten?
Im 1. Buch der Könige wird von Elia erzählt, der von Gott zur Witwe in Zarepta gesandt wird. Die hat nicht viel, und auch Elia erfährt, dass er nicht mit einem Leben in Fülle rechnen darf. So werden zwei „Bedürftige“ zusammengeführt, und beide geben, was sie haben: Die Witwe backt vom ihrem letzten Mehl und Elia gibt den Segen Gottes weiter, indem er der Witwe Ängste vor Hunger, Mangel und sogar vor dem Tod nimmt.
Auch Jesus schafft es in einer Situation des Mangels und der Ungewissheit, Menschen mit Sicherheit und dem Lebensnotwendigen zu versorgen. 5000 Menschen, die ihm nachfolgten, mit 5 Broten und 2 Fischen satt zu machen, können wir uns nur insofern vorstellen, dass sein segensreiches Handeln und Teilen auch alle anderen Menschen eingeladen hat zum Teilen, Weitergeben und Aufeinander achten.
So ist aus dieser Bibelstelle der Kernsatz „Und sie aßen alle und wurden satt“ das zugleich verbindende Element zwischen Losung und Lehrtext.
Im Miteinander und in der Verbundenheit mit Gott gilt uns auch und gerade heute die Zusage, dass wir nicht hungern müssen, mit dem Notwendigen versorgt werden und den Schutz Gottes immer noch erfahren und fühlen dürfen. Auch hier sind letztlich wir Menschen gefragt – und viele, gerade unsere Seniorinnen und Senioren erzählen, wie solidarisch und neu sie von Nachbarn, Verwandten und Unterstützungsgruppen Hilfe und Zuwendung erfahren durften.
Ich bin sicher – niemand von uns muss hungern, dazu trägt Gott bei, aber auch wir haben füreinander einen Versorgungsauftrag: Teilen, Weitergeben, Aufeinander achten und das Vertrauen auf Gottes Segen weitergeben.
Das tut z.B. meine Schwiegermutter für ihren an Demenz erkrankten Bruder, der plötzlich Panik bekommt, wenn von einem Brot „nur“ 2 Scheiben übrig bleiben, und ihn sorgsam an das Gefühl erinnert, wie satt man wird nach dem Essen von 2 Scheiben Brot, schön belegt und gut gekaut. Und selbst wenn mal wirklich etwas zur Neige geht, dann erinnere ich mich gerne an das Wort Gottes durch Elia an die Witwe in Zarepta:
„Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln.“

Herzlich grüßt Ihre Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning