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Gedanken zur Tageslosung, Donnerstag 16.04.2020

Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug!
Jesaja 5,21

Wir haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist.
1.Korinther 2,12

Wissen wir, wohin das Virus wandert und wie es sich verhalten wird? Es gehorcht nicht unseren Gedanken und unseren Prognosen. Aber da stellt sich der ein oder andere Politiker, der ein oder andere Wirtschaftswissenschaftler und auch der ein oder andere Virologe hin und sagt: ich bin klüger als die anderen, weiß es besser, weiß, was richtig und was falsch ist. Die augenblicklich Situation scheint nun doch manche dazu zu verführen und das stiftet Streit und Verwirrung. Die Demut, die eben noch da war, scheint bei manchen wie weggeblasen und sie sind nicht mehr aufeinander Hörende. Da kann man nur mit Jesaja sagen: “Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug.” Auf der anderen Seite dürfen wir natürlich nicht unseren Verstand ausschalten. Er ist ein wichtiges Instrumentarium, diese Welt zu gestalten, auch und gerade die Welt, die von Corona heimgesucht wird.

Darum geht es der Bibel und den Glaubenden auch nicht, sondern um die Haltungen und Wertigkeiten dabei. “Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß” hat schon ein berühmter griechischer Philosoph gesagt. Die Bibel benennt das im Grunde ganz ähnlich und will uns damit Demut lehren. Denn Hochmut verleitet zu Selbstüberschätzungen und Fehleinschätzungen und auch dazu, sich über andere Menschen zu stellen. Da bedarf es nach dem 2. Korintherbrief eines Korrektivs – Geist aus Gott. Dieser Geist rührt nicht aus uns selbst, sondern von Gott her. Wir hören zwar seine Stimme und erleben seine Kraft, wenn wir tief in unser Herz schauen, aber  auch, wenn er in uns wirkt, bleibt er für uns doch unverfügbar. Nicht wir sind die Herren dieses Geistes, sondern der HERR – Gott selbst. Und nicht die Kirche bestimmt, was Gottes Geist ist und wo er wirkt, sondern Gottes Geist treibt die Kirche. “Gottes Geist ist wie der Wind”, heißt es auch in der Bibel: “Er bläst, wo und wie er will”. Er ist und bleibt ein unverfügbares Geschenk. Wie gut, dass Gottes Geist  uns hier und da korrigiert und auf neue Wege sendet, der Zukunft und den Menschen entgegen. (Pfarrer Dr. Gerhard Wenzel)